Wer wir sind

Die Christusgemeinde am Airport in Calden-Meimbressen wurde im Jahr 1996 gegründet. Althergebrachte, manchmal leicht verstaubte und doch lieb gewonnene Strukturen, die durchaus auch eine gewisse Sicherheit im Gemeindeleben gewährleisten, gibt es bei uns nicht so ausgeprägt. Das ist einerseits ein Vorrecht, birgt natürlich andererseits eine Reihe von Gefahren. Da auch nach so vielen Jahren noch ausreichende Praxis fehlt, auf die gebaut werden könnte, erfordert es den Mut, Hilfe zu erbitten von Anderen, offen zu sein für Korrektur, sich Fehler zuzugestehen, und sich diesen dann kritisch zu stellen. Das Erfrischende an einer Gemeinde ohne vorgeschriebene Muster ist, dass alle Gemeindemitglieder viel Spielraum haben, sich auf ganz individuelle Art mit ins Gemeindeleben einzubringen.

Das gilt sowohl für die Gestaltung des Hauses, in dem das Gemeindeleben stattfindet, als auch für die Gottesdienste – überall ist die kreative Beteiligung jedes Einzelnen nicht nur willkommen, sondern ausdrücklich erwünscht. So erinnert die Atmosphäre in der Gemeinde ein bisschen an eine Großfamilie. In den freundlichen, hellen Räumen fühlen sich die Gemeindemitglieder in vieler Hinsicht wie zuhause. Regelmäßig wird das Haus gemeinsam geputzt und dekoriert – für jeden Sonntag übernimmt einer der bestehenden Hauskreise die Verantwortung für Haus und Küche.

Die Kinder der Gemeinde sollen wissen, dass sie nicht bei den Großen unerwünscht sind und stören, sondern dass sie ein ganz wichtiger Bestandteil der Gemeinde sind. So werden sie immer zu Beginn des Gottesdienstes begrüßt und mit einem Segen in die Kinderprogramme geschickt. Die kleinen Kinder bis etwa 3 Jahre können im Gottesdienstraum bleiben. Ein Eltern-Kind Bereich mit zwei Sofas, (leisem) Spielzeug und Bilderbüchern steht zur Verfügung, so dass die Eltern den Gottes-dienst mitverfolgen können. Zweimal im Monat bieten wir zudem einen Kindergottesdienst an. Am dem anderem Sonntagen können Eltern mit Kindern – wie beschrieben – im Gottesdienstraum verbleiben oder in einen vorbereiteten Raum (dem Spatzennest) gemeinsam Zeit verbringen. Eine Übertragung des Gottesdienstes findet aber nicht statt, da die Eltern (und Kinder) erfahrungsgemäß untereinander im engen Austausch stehen.

Nach dem Gottesdienst besteht lockt der Kaffee- und Essensduft die Großen und Kleinen in den „Speisesaal“. Das gemeinsame Essen ist ein zentraler Punkt im Gemeindeleben und trägt entscheidend dazu bei, die Gemeinschaft zu vertiefen, es findet jeden 2. und 4. Sonntag im Monat statt. An den anderen Sonntag gibt es „nur“ Kaffee und Tee. Das Essen bringt jeder von zu Hause mit und zwar so reichlich, dass nicht nur die eigene Familie davon satt wird, denn selbstverständlich werden alle anwesenden Gäste zum Essen eingeladen. Die Gemeindemitglieder, die Küchendienst haben, sorgen nach dem Gottesdienst dafür, dass das Essen erwärmt wird und ordnen es auf dem großen Esstisch im Foyer an, so dass sich dann jeder selbst bedienen kann an unterschiedlichsten Suppen, Salaten, Aufläufen, Desserts, Kuchen usw. Die Kinder vergnügen sich nach und beim Essen in den Kinderräumen mit Bällchenbad oder in der Spielecke im Speisesaal. Die Größeren spielen in den Jugendräumen am Kicker oder toben draußen auf dem weiträumigen Gelände herum.

Viele Gemeindemitglieder treffen sich jede Woche in einem der Hauskreise. Diese Hauskreise sind die eigentliche Grundlage, der Ursprung der Gemeinde. Die Christusgemeinde ist aus einem konfessionsübergreifenden Hauskreis entstanden, der im Laufe der Jahre gewachsen ist, sich mehrmals geteilt und schließlich eine Größe erreicht hat, die eine Gemeindegründung nahelegte, zumal kein Wohnzimmer groß genug war, um mit allen Hauskreisen gemeinsam dort Gottesdienste zu feiern. Anfangs traf man sich noch in den umliegenden Jugendräumen oder im Gemeindesaal der evangelischen Kirche, später wurde dann ein Gebäude (die ehemalige Disco „Joy“) gekauft, gemeinsam renoviert und eingerichtet. Die Hauskreise treffen sich aber nach wie vor in den Wohnzimmern der Mitglieder, und hier findet wesentlich intensivere Gemeinschaft statt, als das in dem großen Rahmen an den Sonntagen möglich ist. Hier ist neben dem Bibellesen Raum für rege Kommunikation, da wird diskutiert, gestritten, geweint, gelacht, Anteil genommen und füreinander gebetet.

Auch für die 13-16-jährigen Teens wird jeden Freitagabend ein Treffen angeboten, bei dem gemein-sam gekocht und gegessen wird. Anschließend wird über Gott und die Welt geredet, Musik gehört, Kicker gespielt, oder einfach „abgehängt“. Die Jungschar lädt wöchentlich alle Kids ab 8 Jahren ein. Diese findet gemeinsam mit dem ev. Kirchspiel statt und trifft sich im Sommer in Ehrsten im Gemeinschaftshaus und im Winter in unseren Räumen. Auch hier sind die Mitarbeiter äußerst kreativ und lassen sich immer wieder tolle Aktionen einfallen, bei denen alle ihren Spaß haben. Das Highlight für die älteren Kinder waren 33 Jahre – jedes Jahr (bis zum Beginn der Corona Pandemie) die Ferienspiele, bei denen alle ab 8 Jahren mitmachen können. In diesen Tagen war das Dorf dann immer voll in der Hand der rund 80-100 Kinder und der 30 Mitarbeiter. Die Dorfbewohner waren inzwischen schon darauf eingestellt, dass sie die merkwürdigsten Fragen beantworten müssen oder dass die Kinder kuriose Sachen erbitten, die sie für ihre Dorfralley benötigen. Die Ferienspiele haben jedoch durch die Corona-Pandemie eine mehrjährige – und leider vermutlich dauerhafte – Pause erfahren müssen. Seit einigen Jahren freuen sich die kleinen Dorfbewohner mit ihren Eltern oder Großeltern, wenn im Januar und Februar der Winterspielplatz mit Springburg, Bällchenbad, Klettergerüst, Bobby Cars und Eltern-Cafe öffnet. Bis zu 200 Kinder und Erwachsene kommen hier einmal die Woche zusammen.

Und auch für ältere Dorfbewohner hat die Christusgemeinde ihre Tore geöffnet. Seit einigen Jahren trifft sich die Gruppe 55+ im Gemeindezentrum der Christusgemeinde. 30-40 ältere Dorfbewohner besuchen das Treffen, das von ca. 8 Mitarbeitern liebevoll vorbereitetet und gestaltet wird.

Neben all diesen regelmäßigen Gelegenheiten zur Gemeinschaft gibt es zusätzlich ein reichhaltiges Angebot an Seminaren, Vorträgen, Schulungen, Ausstellungen, Konzerten und diversen Veranstaltungen die übers ganze Jahr verteilt sind. Zu vielen dieser Gemeindeaktionen werden immer wieder die Menschen aus dem Ort und andere Interessierte eingeladen, denn die Gemeinde möchte denen eine menschliche und geistliche Heimat anbieten, die auf diesem Gebiet auf der Suche sind. Die „Großfamilie“ hat noch Platz!

Da es in der Gründungsphase schwierig war, sich einer bestehenden Kirche anzuschließen, zumal unsere Besucher aus den unterschiedlichsten Konfessionen kamen, samt einiger Konfessionslosen, haben wir uns seinerzeit entschieden, eine überkonfessionelle Gemeinde zu gründen, in der jeder herzlich willkommen ist, auch ohne Mitgliedschaft und Verpflichtungen.
Schaue doch mal rein!

Wir sind Mitglied im Netzwerk von Willow Creek Deutschland und der evangelischen Allianz in Deutschland. Und wir unterstützen mit dem Zehnten des Gemeindehaushaltes verschiedene Organisationen, wie zum Beispiel die Heli-Mission oder Compassion.